HOHE: |
1.196 s.l.m. |
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EINWOHNERZAHL: |
97 |
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Auf der Landstraße gibt es eine Abzweigung nach Comasine (Comasina), die zuerst hinunter zur Brücke über den Fluss Noce führt, neben der eine Mühle aus dem 17. Jahrhundert steht, deren Mühlensteine schon lange nicht mehr mahlen, wo man aber in den Genuss der besten solandrischen Küche kommt. Der Name Comasine stammt aus der vorrömischen Zeit und geht vermutlich auf den Begriff "cama" (abgeschrägte Hochebene) zurück, könnte sich aber auch aufgrund der engen Gebietszugehörigkeit von den Ortsnamen Como, Comasna nel Lodigiano oder dem Mundartbegriff Camuni ableiten. Comasine zählt mit seinen weiß verputzten Häusern mit Aufbau aus dunklem Holz und schwarzen Dachschindeln zu den malerischsten Ortschaften im Trentino. Comasine war die Wiege des Bergbaus im Val di Sole. Im 15. Jahrhundert erlebte der Bergbau durch den Abbau von Magnetit einen neuen Aufschwung, wodurch der Wald an Bedeutung gewann. Die Bergarbeiter brauchten Holz, um die Stollen abzustützen und die Hütten zu bauen. Der Austausch von Schmelzverfahren mit dem Val Camonica und dem Valtellina löste ganze Einwanderungswellen von Fachkräften aus. Der Bergbau wurde 1857 eingestellt. An der Forststraße, die zum Val Comasine führt, liegen die Eingänge von zwei Minen, die aber nicht besichtigt werden können, da sie nicht begehbar sind.
In der Ortsmitte befindet sich die Kirche San Matteo, die sich mit ihrem Grundriss in Form eines griechischen Kreuzes, der durch verschiedene Erweiterungen und Restaurierungen entstanden ist, von allen anderen Kirchen im Tal unterscheidet. Der klobige Kirchturm wurde 1856 wieder aufgebaut, nachdem er 1853 von einem Brand zerstört worden war. Sehenswert ist das Steinportal aus der Spätrenaissance (1619). Auf der Bergseite gibt es einen zweiten Eingang, der dem Volksglauben nach früher den Bergarbeitern vorbehalten war, ebenso wie der Bereich in der Kirche direkt hinter dem Eingang. Die heutige Form der Kirche geht auf das Jahr 1462 zurück. Im Inneren der Kirche befinden sich 3 kostbare Holzaltäre, die aus der Kirche Santa Lucia hierhergebracht wurden, um einen besseren Erhalt und eine bessere Überwachung zu gewährleisten. Der Hochaltar, der mit reichem Schnitzwerk verziert und vergoldet ist, ist der Heiligen Santa Lucia geweiht und mit einer Altartafel geschmückt, in der sich in einer verborgenen Nische eine Holzstatue der Schutzheiligen befindet. Der Hochaltar wird Rasmus zugeschrieben, die beiden anderen Altäre sind vermutlich von Lenner. Geht man die steile Straße hinter der Kirche hinauf, kommt man am Haus der Vorfahren von Giacomo Matteotti vorbei, dem sozialistischen Abgeordneten, der von den Faschisten in Rom niedergemetzelt wurde (1924) und an den eine Gedenktafel erinnert. Lässt man die Ortschaft hinter sich, gelangt man über die kleine Straße neben dem Bildstock vom Heiligen Antonius oder über die Forststraße, wenn man oben auf dem Hügel abbiegt, zur Kirche Santa Lucia in einsamer Lage mit wundervollem Panoramablick, die eifersüchtig die Geheimnisse ganzer Generationen von Bergleuten hütet. Die Kirche wurde für die Bergleute erbaut und im 16. Jahrhundert von einem Portikus umgeben. In der Nähe wurden zahlreiche römische Münzen, Waffen und Werkzeuge gefunden, die alle beim Brand 1853 zerstört wurden. Oben auf dem Bergrücken, der "Castel" genannt wird, stand wahrscheinlich einmal eine prähistorische Hügelfestung. In der Ortschaft führt eine alte Straße hinab ins Tal zum Forno di Novale, wo sich einst die Schmelzöfen für die erste Verarbeitung vom Eisenerz befanden.